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Stadtansicht
Der Frieden von Lunéville
Der Frieden von Lunéville begründete vor über zwei Jahrhunderten das Selbstverständnis von Laufenburg als Friedensstadt. Laufenburg hatte bis dahin über Jahrhunderte hinweg zur Habsburger Monarchie gehört. Napoleon trennte die Stadt. Großlaufenburg wurde den Schweizer Eidgenossen zugesprochen, Kleinlaufenburg dem Großherzogtum Baden.
Leben über die Grenzen hinweg
Der organisatorische Neustart der beiden Städte nach der Trennung war für beide Seiten extrem schwierig. Das Miteinander der Menschen ging dennoch weiter. Bis heute werden familiäre Bande über die Grenzen hinweg geknüpft und, wann immer möglich, treffen sich die Bürger zu grenzüberschreitenden Festen und Veranstaltungen. Der Gang über die Grenze ist Alltag, ebenso die Begegnung und der Austausch. Die Schweizer Schwesterstadt war auch zur Stelle, als nach dem Zweiten Weltkrieg Not und Hunger im Badischen Laufenburg groß waren. Laufenburg/Schweiz half damals mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern aus.
Kommunale Friedensarbeit
Parallel zum gelebten, friedvollen Miteinander der Bürger setzte die Kommunalpolitik der Schwesterstädte immer wieder wichtige Impulse im Sinne einer Friedensarbeit. Zum Beispiel im Rahmen eines grenzüberschreitenden Kulturausschusses und einer engen Zusammenarbeit im Bereich Tourismus. Bürgermeister und Gemeinderäte treffen sich zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Jüngstes gemeinsames Großprojekt waren die Feierlichkeiten zum Jubiläum „700 Jahre Stadtrecht“. Laufenburg (Baden) bemühte sich außerdem schon vor vielen Jahren um eine friedvolle Verständigung mit den französischen Nachbarn. Seit 42 Jahren ist Le Croisic in der Bretagne Partnerstadt von Laufenburg. Erst 2013 wurde das 40-jährige Jubiläum gemeinsam gefeiert.
Flame for Peace
Im Jahr 2014 waren die beiden Städte Laufenburg Etappenort des „Flame For Peace“. Mit dem Lauf sollte ein Zeichen des Friedens gesetzt und an den Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren erinnert werden. Der Lauf führte von Sarajevo nach Aachen durch 12 Länder. Der Lauf wurde vom Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit organisiert und stand unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Europäischen Parlaments.
Ernennung zur Friedensstadt
Die beiden Städte Laufenburg haben sich aufgrund ihrer besonderen Geschichte sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart wiederholt um die Völkerverständigung verdient gemacht und damit aktive Friedensarbeit geleistet. In Anerkennung dieses Engagements wurden die Schwesterstädte durch den Verein Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e. V. im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten „700 Jahre Stadtrecht“ am 20. Juni 2015 zur Friedensstadt ernannt. Um das Thema Frieden auch weiterhin im Fokus der Öffentlichkeit zu halten und auch nachhaltig im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern, vergaben die Schwesterstädte erstmals einen Friedenspreis.