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Was ist die Kommunale Wärmeplanung?
Die Kommunale Wärmeplanung ist ein zentrales Instrument für die Energiewende auf lokaler Ebene. In Baden-Württemberg ist sie im § 27 des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes (KlimaG BW) gesetzlich verankert.
Ziel der Wärmeplanung ist es, eine Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln und damit zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands bis zum Jahr 2040 beizutragen.
Ein kommunaler Wärmeplan verbindet Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung mit dem Ausbau klimafreundlicher Wärmeversorgungssysteme. Er schafft eine verlässliche Planungsgrundlage für Kommunen, Energieversorger, Eigentümer*innen und weitere Beteiligte – und ist damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur lokalen Wärmewende.
Kommunale Wärmeplanung der Stadt Laufenburg (Baden)
Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Planungsgrundlage für die Wärmewende in Laufenburg. Ziel ist die Ausarbeitung einer Strategie für einen klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2040, wie es das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg vorsieht. Dabei werden die wesentlichen Stellschrauben für die zukünftige Wärmeversorgung untersucht. Der Fokus liegt zum einen auf der Frage, wie der Wärmebedarf der Gebäude in Laufenburg reduziert werden kann und zum anderen, wie der verbleibende Wärmebedarf auf klimaneutrale Weise gedeckt werden kann.
Der Prozess der kommunalen Wärmeplanung soll darlegen, wie sich die Energiepotenziale und der Energiebedarf systematisch in Einklang bringen lassen. Diese Strategiefindung findet in vier Schritten statt:
Bestandsanalyse
Im ersten Schritt wird die gesamte Energie- und Gebäudeinfrastruktur sowie die dazugehörigen Wärmeverbräuche und Treibhausgasemissionen erfasst und ein sogenannter digitaler Zwilling, also eine virtuelle Abbildung des energetischen Zustandes der Stadt Laufenburg, erstellt.
Potenzialanalyse
In nächsten Schritt werden sämtliche Potenziale zur Versorgung der Stadt Laufenburg mit erneuerbaren Energien erhoben. Dabei werden sämtliche erneuerbare Wärmequellen (Solarthermie, Geothermie, Biomasse etc.), erneuerbare Stromquellen (Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft etc.) und Abwärmepotenziale (Industrie, Abwasser, Rechenzentren etc.) betrachtet. Zudem werden das Potenzial steigender Energieeffizienz und die mögliche Energieeinsparung durch Gebäudesanierung berechnet.
Zielszenario
Auf Basis der Bestands- und der Potenzialanalyse wird dann ein energetisches Zielszenario für das Jahr 2040 mit Zwischenziel 2030 erstellt. Dieses soll die zukünftige klimaneutrale Energieinfrastruktur unter Einbindung der ermittelten Potenziale darstellen. Dabei werden auch sogenannte Eignungsgebiete beschrieben, in welchen die Wärmeversorgung entweder zentral (z.B. über Wärmenetze) oder mit Einzellösungen (z.B. mit Wärmepumpen) erfolgen kann.
Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog
Der vierte Schritt ist das Herzstück des Wärmeplans. Die Wärmewendestrategie beschreibt Maßnahmen, mit welchen das Zielszenario erreicht werden soll. Davon werden fünf Maßnahmen priorisiert, die bereits in den ersten fünf Jahren nach Erstellung des Wärmeplans in die Umsetzung kommen und daher direkt im Anschluss der Wärmeplanung durch entsprechende technische Planungsleistungen weitergeführt werden. Der kommunale Wärmeplan soll in den Planungsalltag der Kommunen integriert werden und muss spätestens alle sieben Jahre fortgeschrieben werden.
In der kommunalen Wärmeplanung ist ein Beteiligungs- und Kommunikationskonzept vorgesehen, um alle relevanten Akteure vor Ort sowie Bürgerinnen und Bürger in Laufenburg zu informieren und zu beteiligen.